Kategorien
Allgemein

artistic media vision 161

jana.wisniewski@drei.at

Machen sie ihren eigenen Film?

Machen sie sich ein Bild der Lage, bedurfte immer den Zugriff auf mehrere Positionen, die nicht vom gleichen Autor, Medium, Besitzer, der gleichen Organisation, der gleichen Partei kommen. Journalismus hatte uns diese vernünftige Praxis schon früher nicht abgenommen, war aber vor 10 Jahren noch deutlich informativer und genauer. Heute kann ich in mehreren Medien die gleichen Verordnungen für kommenden Montag am Samstag lesen, die erst Sonntag beschlossen werden, oder vielleicht doch nicht ganz so? Der Nachrichtendienst APA, auf den sich die genaueren wenigstens beziehen hat ausgesandt, und in den Medien die diesen besitzen kommt das dann kürzer oder länger, aber kaum klar, dass es sich um einen Entwurf handelt.

Inzwischen gibt es aber sehr viele andere Medien, die sehr gut recherchieren, sich auf die herkömmlichen Medien ebenso beziehen wie auf andere Institutionen, andere Kanäle, andere Autoren, und das mit Link und Zitat, also so wie man das früher angehalten wurde als Journalist zu machen, ohne Angst davor, dass Kritik schon immer zu mehr oder weniger harschen Reaktionen führen konnte. Es ist bemerkenswert, dass gerade diese Medien die Betrachter immer wieder dazu auffordern, auch anderswo nachzusehen, und sich ihr eigenes Bild zu machen, oder neuerdings, ihren eigenen Film.

Anzumerken wäre auch, dass es sehr sinnvoll ist, Medien aus verschiedenen Ländern anzusehen, was heute im Internet geht, auch wenn einiges gelöscht wird, bleiben noch genug Autoren, die nicht in jedes aufgestellte Fettnäpfchen fallen, also Reizworte meiden, oder auf mehreren Kanälen parallel detailliertere und vorsichtigere Versionen ohne sich zu verbiegen bringen. NUR WER HAT GENUG ZEIT???

Die großen Veränderungen geschehen hinter der ganzen Aufregung um Corona, sie werden nach wie vor von den Massen nicht verstanden, von den Medien nur bruchstückhaft gezeigt. Die Zusammenhänge zwischen Politik und Wirtschaft kann man sich heute fast nur in Vorträgen und Büchern holen. Die hohe Kunst einer sachlichen Darstellung, basierend auf einem umfassenden Wissen in einer der am meisten verschleierten Sparten, der Finanzwirtschaft, verbunden mit klarer Aussprache, klaren Sätzen, und tatsächlich „verständlich“ für alle, beherrscht Ernst Wolf meisterhaft. Seine Vorträge kann man auf seiner eigenen Webseite leichter finden.