Kategorien
Allgemein

artistic media vision 159

jana.wisniewski@drei.at

Kunst + Kunsthalle/Kunstwerk

Maria Biljan-Bilger ist derzeit in der Ausstellung „Künstlerinnen des Art Club“ im NÖ-Landesmuseum in Krems zu sehen, und nach wie vor im ihr gewidmeten Museum in Sommerein am Leithagebirge, NÖ.

Auffällig ist, wie in beiden Fällen die Kunst und die Halle harmonieren. Das Bauwerk, ein Schatzhaus, wie es der Architekt Friedrich Kurrent nennt, welches in Sommerein steht, ist der Lebensgefährtin gewidmet, steht in unmittelbarer Nähe zum Wohnatelier der inzwischen verstorbenen Künstlerin. Doch auch im neuen Landesmuseum „besetzt“ Maria Biljan-Bilger den schönsten Saal. Sie war ein Gründungsmitglied des legendären Art Club in Wien, und hatte ähnlich wie Maria Lassnig internationale Reichweite.

Alles scheint hier irgendwie zu stimmen. Der Außenraum, die Landschaft, die unmittelbar in den Museumsgarten übergeht, der Hof zwischen der Kunsthalle und der 1962 von Kurrent umgebauten Kapelle, die als Wohnraum und Werkstätte diente.
Eine sehr materialbezogene Vorgangsweise mit Inspiration bei Naturvölkern, läßt sie konstant Maria Biljan-Bilger sein, in Ismen einordenbar ist sie nicht.
Eine klare Trennung zwischen Kunst und angewandte Kunst zu machen ist hier auch nicht möglich oder sinnvoll. Das Museum ist ein Privatmuseum, im Besitz des Architekten. Friedrich Kurrent ist 90 Jahre geworden, und die Halle selbst zählt zu seinen Meisterwerken, es geht also im doppelten Sinne um Bewahrung.
Die sehenswerte Ausstellung, in diesem Falle auf die weiblichen Mitglieder des legendären ART-CLUB bezogen, eine große ART-CLUB Ausstellung gab es vor Jahren schon in der Kunsthalle Krems.

Letztlich kann man sich auch fragen, wieso Wolfgang Denk es war, der die Ausstellung damals machte, wieso in Niederösterreich, nicht in Wien, wieso Susanne Wenger für Österreich von ihm entdeckt wurde, und in Krems große Akzeptanz fand……jedenfalls, ist jetzt neben Maria Bilger und Maria Lassnig auch Susanne Wenger und Grete Yppen erneut ins Blickfeld gebracht worden.

Wird hier der Kunstgeschichte ein wenig nachgeholfen?

„Alt und neu gibt es nicht, das Lebendige ist nicht alt und nicht neu, und das Neue ist nicht immer lebendig, und das Alte kann immer noch lebendig sein“, sagte Maria Biljan-Bilger, vielleicht sollte man noch anfügen, groß und klein ist auch nicht so wichtig, wenn es z.B. um Kunsthallen geht, um Orte……