

Letztlich ist es aber so, dass es wenig Sinn macht, den Arbeiten zu nahe zu treten – sie entziehen sich durch Vieldeutigkeit. In der Arbeit in einem schmalen Gang mit Durchgang, ist man automatisch als Besucher integriert, egal ob man nur durchläuft, kurz nach links und rechts schaut, oder auf eines der Objekte (Schusseisen) zugeht. Will man es genauer wissen, stellt sich heraus, es passiert nichts, außer dass man von zwei Seiten im Schussfeld ist und die großen Spiegel hinter den Objekten, nicht nur die Wände auf beiden Seiten durchgängig erscheinen lassen, sondern auch die Orientierung behindern. Erst wenn man durchgegangen ist, und zufällig jemand anderen beobachtet der durchgeht, merkt man dass sich die Pistolen drehen, den Flüchtigen zu verfolgen scheinen. Hält man die Szene mit dem Handy fest, entsteht ein irritierendes Porträt.

Rebecca Horn war immer Sensor in der Zeit, das macht ihre Kunstwerke so beständig, so weiterhin gültig, weil sie nicht Tagespolitik oder Zeitgeist spiegeln, ihre Wahrheit in dualen und überlagertem Empfinden finden.
In der angespannten Zeit heute, findet man solche vielschichtig zutreffenden Kunstäußerungen zunehmend im Netz. Zur Lage der Überwachung und zur Manipulation über den Vorspann Wissenschaft, bleiben Autoren ungelöscht, einfach weil sie nicht klar die Reizworte sagen und sich als Komödianten darstellen.