
2021: Zeit für eine Kehrtwende
Bestandsaufnahmen sind längst gemacht, menschenwürdige Vorschläge in allen Bereichen unterwegs, zu Wohnen, Ernährung, Bewegung, Transport, Kommunikation, Kultur, Wissenschaft, und, auch von der Geschichte kann man viel lernen, positiv + negativ.
Verlust der Mitte?

Das Buch eignet sich dafür, den Diskurs (wieder) zu beginnen. Hat kleinteiliges, naturverträgliches, individuelles Bauen nicht mehr Menschen glücklich gemacht als der internationale Stil artifizieller Paläste in Stahl und Glas? Jetzt, wo die Menschen (die können) wieder beginnen die Hotspots der Welt zu fliehen, macht es Sinn den Blick auf weniger spektakuläre Bereiche des Lebens zu richten, mit der Frage: Wie will die breite Mitte eigentlich leben/wohnen und arbeiten, und wie kommunizieren?
Viele Bedürfnisse wurden erschaffen, mit Stimulanzien getriggert, Abhängigkeiten entstanden die Menschen nur schwächen und in eine Ausweglosigkeit treiben – mit viel Werbung und Propaganda.
Was schafft längerfristig Zufriedenheit, Selbstbestätigung und damit auch „verträglichere“ Zeitgenossen: Eigene Arbeit (sinnvolle Projekte mit Eigenverantwortung), eigener Verdienst (ausreichend), kurze Arbeitswege (ohne Stau), angenehmes Raumklima, schmackhafte, gesunde Ernährung, und ja man sollte auch scherzen und lachen können über sich und die anderen, keine Cancelculture!
Wie kann Architektur einen positiven Beitrag leisten: Geeignete Materialwahl, Energie effiziente Strategien, bewußte Wahrnehmung des Umfeldes, der Lage, des Klimas, des Landes, der Kultur, Ästhetik im Zusammenhang mit der Anforderung der Nutzung.
Und wo liegen die Hindernisse? Hier sei ein Satz von Herwig Ronacher aus dem Buch zitiert: „An diesem Punkt erreicht die Architektur durchaus die absurden Züge der Schulmedizin, indem für jede Nebenwirkung wiederum ein neues Medikament entwickelt wird. Denn wie in der Medizin gibt es auch in der Bauwirtschaft meist eine Lobby, einen Industriezweig, der ein Produkt verkaufen will.“ Die wahre Stärke liegt darin, diesem Mechanismus nicht zu verfallen, unbeirrt das Optimale zu suchen!
Auf der ganzen Welt suchen Architekten „zeitgemäße“ Lösungen.
Brauchen/wollen wir das?







