EINFACH BAUEN + VON DER NATUR LERNEN
jana.wisniewski@drei.at
BIONIK, das Wort gibt es schon lang, und erste Bauprojekte in diesem Sinne. Wenn nun das Technische Museum einen Ausspruch von Leonardo da Vinci „In den Erfindungen der Natur fehlt nichts und nichts ist überflüssig“ der neuen Ausstellung BIOINSPIRATION voranstellt, wirkt das wie ein vielversprechender Anfang dafür, wieder Vernunft in den Diskurs zu bringen jenseits von Eitelkeiten, Geostrategien und Gewinnmaximierungen. Man kann von der Natur lernen, und man muss nicht alles (künstlich) ersetzen!

Frei Otto hatte mit den Traglufthallen einen Trend für temporäre Gebäude ausgelöst. Die Natur als Vorbild, vom Spinnennetz für fragile Haltbarkeit, der Schlange als Energie durch Bewegung, dem Katzensprung für ein abrollen beim Aufprall, es gibt viele Ideen die man modifiziert in den Technologien anwenden kann.


So sehr es auch nötig wäre die „angebliche Klimakrise“ mit vielen sinnvollen Details zu entschärfen, stehen doch weit mehr radikale Sinnlosigkeiten im Rampenlicht und vernebeln die Sicht.
In Wien könnte man nun den Diskurs ankurbeln mit einerseits der Ausstellung im Technischen Museum BIOINSPIRATIONEN, andererseits einer Vortragsreihe im Architekturzentrum zu sozialverträglichen Bauformen, zuletzt BAU EINFACH!
Offenbar muss jede Generation wieder von vorne beginnen, denn sehr viele Entwicklungen wurden schon in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts kritisiert und diskutiert, und es wurden immer wieder Vorschläge gemacht die besser waren als das was letztlich realisiert wurde. Zu viel Boden wurde versiegelt, zu viel abgerissen statt renoviert, zu viel Transport von hier nach dort, auch wenn es diese Produkte ohnehin vor der Hautür gibt. Wirtschaftswachstum war und ist immer noch die heilige Kuh die nicht geschlachtet werden darf.
Qualität statt Quantität ist immer noch das Zauberwort, egal ob es um Landwirtschaft, Bautätigkeit, Reisen oder Unterhaltung geht, Technologie und Digitalisierung sind nicht Selbstzweck. Das Wort Entschleunigung war eine Zeit lang hipp + weniger ist mehr.
Voraussetzung dafür, dass überhaupt diskutiert werden kann, ist die freie Rede die jetzt korrumpiert ist. Auch Wissenschaft gilt nur so lange bis sie widerlegt ist. Wenn Ideologien Fakten ersetzen und Angst das Experiment, aufgeblähte Bürokratien viel Kraft und Zeit sinnlos verbrauchen, die Gier uferlos ist, dann sind wir auf dem falschen Weg.