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artistic media vision 337

ALLES IST ANDERS – DAS MODELL IMMER DAS GLEICHE

Der Film und das aktuelle Leben, in das wir derzeit gezwängt sind ? Jeder/Jede kann beginnen zu verstehen und andere Wege gehen.

TIM GIELEN ZEIGT ANHAND VON IM INTERNET AUF DEN WEBSEITEN DER INSTITUTIONEN VERFÜGBARER DATEN WIE DER HASE LÄUFT, WEM WAS GEHÖRT, WER MIT WEM VERFLOCHTEN IST, UND WIE ERSTAUNLICH WENIG UNTERSCHIEDE BEI DEN BRANDS VORHANDEN SIND, NUR NAMEN UND WERBUNG…..ES KLINGT MEIST RECHT GUT, ABER ALLES IST ANDERS…..ALS VIELE DENKEN…..MACHT DIE AUGEN AUF!…Bild=Screenshot

Es beginnt meist ganz harmlos, sieht wie eine Chance aus…..da will uns jemand im beschwerlichen Überlebenskampf helfen….angeblich….wir glauben nur zu gerne an den Wunderwuzzi, der mit den Geldscheinen winkt, edel, hilfreich und gut, Kultur verspricht, wo Ego drin ist.

EIN BEISPIEL VOR DER HAUSTÜRE: KÜNSTLERHAUS

Ein traditionsreicher Künstlerverein mit eigenem Haus an bester Adresse, hatte immer wieder finanzielle Probleme, vor allem mit einer sinnvollen Renovation. Der vormals mit recht guten Architekten gut aufgestellte Verein, schrieb einen Architektenwettbewerb aus, der ansehnliche Resultate brachte, und erwartete die Hilfe von Bund und Stadt, als Aufteilung der Kosten für ein schönes Resultat im Herzen Wiens. Ein Drittel hätte der Verein damals selbst stemmen können.

Das umfangreiche Haus war ja teils mit Einnahmen aus Pachtverträgen durch das Kino, das Theater und 2 Lokalen nicht vollkommen hilflos, denn wie bei anderen Institutionen auch, die Eintritte und die Mitgliedsbeiträge reichen nie in der Kultur.

Der Bund hatte lange Jahre durch eine jeweils halbjährlich beauftragte große historische Ausstellung, die er bezahlte, dem Künstlerhaus zu Einnahmen verholfen, auch zu einem gewissen Glanz, denn diese Art von Ausstellung ist nach wie vor gefragter als aktuell Experimentelles.

Die Stadt war nicht zu motivieren, entsprechend einzusteigen, im Gegenteil, sie war der erste Sargnagel, als das marode Stadtkino in das bereits renovierte Künstlerhaus-Kino einzog, zu wahrlich elenden Konditionen für die Künstlerschaft.

Da gibt es natürlich immer zwei Seiten der Medaille, es war halt der Präsident, dem es an Weitsicht fehlte, und dem viel teureren Geschäftsführer als bisher, den er eingekauft hatte, der verblendeten Künstlerschaft, die nicht begriff, dass der Ritt in die Abhängigkeit mit der Änderung der Statuten begann.

Dann wurde es immer schwieriger, denn das Künstlerhaus mußte sich auch noch einen Künstlerischen Leiter leisten (weil ja Künstler nicht wissen was Kunst ist) weil angeblich die Mitglieder sich nur selbst ausstellen….was nur eine Zeitungsente war, es gab sogar sehr viel Internationales und auch in die Welt der neuen Medien reichendes.

Dann wurde der Wunderwuzzi mit den Geldscheinen ins Spiel gebracht, zuerst in einer halbe/halbe Version, die sich aber rasch mysteriös anfühlte, für eine kleine Gruppe von Mitgliedern die in Opposition gingen (darunter zwei Expräsidenten)…..es kam zum Krach….die Verschwörungstheoretiker würde man heute sagen, wurden ihrer Mitgliedschaft entkleidet, sofern sie nicht schon selbst das Handtuch geworfen hatten, und Haselsteiner/Albertina traten den Siegeszug an. Der Verein glaubte an sein Glück, ein renoviertes Haus und die Betriebskosten zu bekommen (eine Frage der Auslegung).

Screenshot
Screenshot

Nun ja, die Albertina Modern erwähnt das Künstlerhaus nicht mehr, der edle Retter hatte seinem Sohn (Architekten) den Umbau gegeben, und der hauseigenen Firma Strabag sowieso, und sein Büro im Dachgeschoß des Künstlerhauses eingerichtet. Das neue Projekt ist die Kinderoper im ehemaligen Künstlerhaus-Theater, mit einer geringen Beteiligung der Stadt….Haselsteiner macht Programm!

https://www.strabag.at/projekte/kuenstlerhaus

Hat sich die Mühe der Wiederherstellung in alter Materialität gelohnt, wie in der Renovierungsgeschichte beschrieben? Die Renovation in den Visionen der an der Ausschreibung teilnehmenden Architekten, die unter dem Präsidenten DI Nehrer stattfanden sahen anders aus.

jana.wisniewski@drei.at